Flugreisen

CO2-Emissionen bei Flugreisen : Kompensation oder Verantwortung übernehmen

Flugreisen insbesondere Fernreisen sind besonders klimaschädlich. Bei einer zurückgelegten Strecke von 1000 km werden allein pro Passagier 211 Kilogramm CO2 emittiert. Daneben entstehen in erheblichem Umfang auch weitere Treibhausgase wie Wasserdampf und in Verbindung mit den ebenfalls ausgestoßenen Stickoxide Methan und Ozon. Zudem entstehen diese Treibhausgase in der Atmosphäre in einer Höhe, bei der sie besondere Wirksamkeit entfalten. Alle diese Effekte kann man grob berücksichtigen, indem man die ausgeschiedene Menge an CO2 mit einem Faktor von drei multipliziert. Bei einem Mallorca-Urlaub kommt da schon das Äquivalent von einer halben Tonne CO2 zusammen, bei einem Urlaub auf den Kanaren etwa das Doppelte. Wer sein ökologisches Gewissen beruhigen will, kann einen solchen CO2-Fußabdruck kompensieren. Einen guten Überblick über Kompensationsmöglichkeiten findet man z.B. bei https://utopia.de/ratgeber/fliegen-co2-kompensation-ausgleich/. Die meisten Anbieter rechnen mit einem CO2-Preis zwischen 19 und 24 €, die in Klimaschutzprojekte in Drittländern investiert werden oder zum Erwerb von CO2-Zertifikaten verwendet werden.

Wer aber Verantwortung für die echten sozioökologischen Folgen seiner Reise übernehmen will, sollte vom Angebot Stiftung ClimateFair Gebrauch machen (https://climatefair.de/cf/home). Hier werden die sozioökologischen Folgen der Treibhausgasemission in voller Höhe von 180 € pro Tonne eingepreist, wie vom Umweltbundesamt vorgeschlagen. Das einbezahlte Geld kann jeder einem lokalen Nachhaltigkeitsfonds seiner Wahl zuordnen, wobei garantiert ist, dass mindestens 90% des eingezahlten Betrags auch in das gewählte Projekt und zum Aufbau Erneuerbarer Energien fließen. Für die Gemeinde Au ist bereits ein solcher Fond angelegt. Die eingezahlten Beträge können in vollem Umfang als Spende steuerlich geltend gemacht werden. Die Verwendung des lokalen Auer Fonds ist zunächst noch offen. Über sie können die Spender einen Beschluss fassen, sobald sich ein geeignetes Projekt ergibt. Schirmherr der Stiftung ist der Ko-Präsident des Club of Rome Ernst Erich von Weizsäcker. Im Beirat sitzt u.a. EWS-Begründerin Ursula Sladeck.

Wer mit dem Flieger verreisen will, kann daher im Gegenzug etwas für das Vorankommen der Energiewende vor Ort tun, indem er den Auer Nachhaltigkeitsfond bei ClimateFair unterstützt.

März 2021 MSE