Worin unterscheiden sich die Lademethoden für ein Elektroauto?
Grundsätzlich gilt, je niedriger die Ladeleistung desto mehr wird die Batterie geschont. Die schnellste Methode, ein Elektroauto aufzuladen, ist die Schnellladung mittels eines Gleichstroms (DC). Schnellladen beginnt bei 50 kW und reicht mittlerweile bis zu 350 kW. Das Fahrzeug bestimmt dabei die maximale Ladeleistung. Schnellladestationen sind teuer und gibt es deshalb nur selten.
Die für den Hausgebrauch übliche Lademethode ist das Laden mit Wechselstrom. Es kann dabei 1-Phasig oder 3-phasig (gelegentlich auch 2-phasig) geladen werden und gibt es verschiedene Ladeleistungen. Dabei ist ein Mindestladeleistung von 1,4 kW pro Phase (noch?) vorgeschrieben.
Das beim Kauf des Elektroautos werkseitig mitgelieferte Ladegerät lädt hingegen einphasig mit Wechselstrom bei 16 Ampere und einer Ladeleistung von 3,7 kW. Leitung und Steckdose müssen aber für eine solche Leistung ausgelegt und entsprechend abgesichert sein.
Für eine Wallbox werden vom Verteilerschrank neue besonders leistungsstarke Kabel verlegt, die ein dreiphasiges Laden bis zu einer Leistung von 22 kW ermöglicht. Die Wallbox enthält dabei eine Steuereinheit, die mit dem Auto kommuniziert und die tatsächlich benötigte Ladeleistung einregelt, die während des Ladevorgangs variiert.
Daneben gibt es noch die Möglichkeit, das Auto über eine rote CEE16-Drehstrom-Steckdose zu laden. Hierfür sind spezielle Ladekabel mit sogenannten „in-Kabel-Kontrollboxen“ erforderlich und kommerziell erhältlich. Mit dieser Lademethode erhält man dieselbe Ladeleistung wie mit den „kleineren“ Wallboxen.
Einphasige oder dreiphasige Ladekabel mit integrierter Kontrollbox haben den Vorteil, dass man sie an den Urlaubsort mitnehmen und dort zum Laden verwenden kann, sofern eine geeignete Steckdose vorhanden ist.
Wallbox: pro und contra
Eine Wallbox hat den Vorteil, dass sie fest an der Wand montiert ist und das Ladekabel, wenn es nicht benutzt wird, gut an der Halterung aufgeräumt ist. Es empfiehlt sich eine Wallbox mit integriertem Kabel zu kaufen, dann liegt das mitgelieferte Ladekabel immer verfügbar im Kofferraum. Wallboxen bis 11 kW sind beim Netzbetreiber meldepflichtig, Wallboxen mit einer höheren Ladeleistung (bis 22 kW) sind genehmigungspflichtig. Achtung: das Auto selbst hat üblicherweise eine maximale Wechselstrom-Ladeleistung von 11 kW. Der E-Golf kann z.B. sogar nur zweiphasig mit Wechselstrom und einer maximalen Leistung von 7,2 kW geladen werden. Liegt die Wallbox in einem öffentlich zugänglichen Bereich, so sollte sie über einen Schlüssel abgesichert sein. Es gibt Wallboxen mit Kartenlesern, welche Zugang und Abrechnung für verschiedene Nutzer über eine RFID Karte ermöglichen.
Eine Wallbox ist nicht erforderlich, wenn in einem privaten Bereich z.B. einer Einzelgarage geladen werden soll, auch wenn Überschussstrom aus einer PV Anlage bevorzugt zur Aufladung des Autos genutzt werden soll. Selbst einphasiges Laden über Nacht bei 3,7 kW liefert für den nächsten Tag eine Reichweite von etwa 100 km.
In absehbarer Zeit werden Elektroautos für Bidirektionales Laden augestattet sein. Die heutigen Wallboxen werden diese nützliche Option nicht nutzen können, weshalb es sich u.U. lohnt mit der Investition noch zu warten.
Förderung
Das Förderprogramm des Bundes für Wallboxen ist ausgelaufen. In Baden-Württemberg gibt es aber ein Förderprogramm von Wallboxen, für diejenigen Firmen und Privatleute, die über eine eigene PV Anlage verfügen. Für den Elektro-Pkw gibt es dann 1000 Euro, für die Wallbox 500 Euro.